Dolomiten - Klettern in Cortina d'Ampezzo und Umgebung

Titel:

Dolomiten - Klettern in Cortina d'Ampezzo und Umgebung Dolomiten - Klettern in Cortina d'Ampezzo und Umgebung

Autor:

Mauro Bernardi

Verlag:

Athesia

Seitenzahl:

295

Sprache:

deutsch - italienische Ausgabe ebenfalls erhältlich

Preis:

24,00 €

Für wen:

Alpinkletterer, die sich für die Routen zwischen Drei Zinnen und Passo Giao interessieren.

Unser Urteil:

Wo:

Athesia  

Rezension:

Die Dolomiten rund um Cortina d'Ampezzo sind vor allem für Genußkletterer ein Paradies. Viele Routen in den beliebten Schwierigkeitsgraden zwischen 3 und 6, kurze Zustiege und oft bequeme Abstiege garantieren auch bei unsicherem Wetter immer genügend Auswahl. Daneben sind von dem zentral gelegenen Nobel-Urlaubsort aber auch die großzügigen Routen an der Tofana und den Drei Zinnen schnell erreichbar. Die Routenauswahl umfasst die gängigen Moderouten genauso wie erst kürzlich erschlossene und noch kaum veröffentlichte Routen - aber auch einige selten gekletterte Führen an unbekannteren Gipfeln oder abgelegeneren Gegenden. Schwierigkeits-Schwerpunkt ist der 4. bis 6. Grad - wobei einige Ausreisser nach oben aber auch nach unten beschrieben werden.

Mauro Bernardi ist ein Bergführer aus dem Grödner Tal, den sein Beruf häufig in die beliebten Ampezzaner Dolomiten verschlägt. Viele der schönsten Routen dieser Region ist er schon mehrmals selbst geklettert, was man auch seinen exakten und detailreichen Topos ansieht. Diese Anstiegsskizzen sind sicherlich die besten, die derzeit zu den Touren des Gebiets verfügbar sind. Darüberhinaus ist jede Route mit einem (meist sehr guten) Wandbild versehen - die allgemeinen Hinweise sind allerdings sehr sparsam gehalten. Ein Gebietsfremder wird anhand einer guten Wanderkarte aber die Zu- und Abstiegsbeschreibungen großteils nachvollziehen können.

Ein Infokasten mit den wichtigsten Daten zur Route verschafft einen schnellen Überblick über Länge, Schwierigkeit und benötigter Ausrüstung. Die Angaben zur Felsqualität sind jedoch etwas mit Vorsicht zu geniessen - des Autors Vorstellung von "ausgezeichneter" Felsqualität ist sehr breit gestreut und reicht beispielsweise von dem wirklich tadellosen Gestein an Tofanapfeiler oder Cinque Torri bis zu dem teilweise eher durchschnittlichen Dolomit an den Zinnenrouten oder z. B. am Lagazuoi-Nord. Auch die allgemeine Charakterisierung der Route unter dem Punkt "Eigenschaften" kann nicht immer einen treffenden Eindruck von dem vermitteln, was einem dann tatsächlich erwarten wird. Abgerundet wird dieses ansprechend gemachte Buch von einigen Kletterbildern und vielen Aufsätzen über berühmte Cortineser Bergsteiger und Annekdoten zur Ersteigungsgeschichte der beschriebenen Routen.

Fazit: Ein schön gemachter Führer mit viel Liebe zum Detail, guten Topos und vielen interessanten historischen Daten. Gelegentliche Überaschungen können allerdings hinsichtlich Felsqualität und den alpinen Anforderungen aufgrund der oft allgemeinen Beschreibungen nicht ausgeschlossen werden.

Beschriebene Gebiete

  • Marmarole-Gruppe (zwei Routen am Torre dei Sabbioni)
  • Cadini-Gruppe (Punta Col de Varda, Pilastro di Misurina, Cime di Maraia, Gemelli, Campanile Dülfer, Campanile Eötvös,
    Ultimo Spirito, Torre Wundt, La Pala di Punta Ellie, Paracarro, Il Gobbo, Torre del Diavolo, Pianoro dei Tocci, Cima Cadin de le Bisse, Torre Siorpaes)
  • Cristallogruppe (Monte Popena Bassa, Guglia Edmondo de Amicis)
  • Drei Zinnen (Spitagora, Casara am Torre Comici, Mazzorana am Vorgipfel der Croda del Rifugio, Mazzorana am "Mulo", Normalweg, Demuthkante und Cassin an der Westlichen Zinne; Normalweg, Dülfer, Dibona-Kante und Comici an der Gr. Zinne, Ostwand an der "Pyramide"; Normalweg, Ostwand/Nordkamin, Gelbe Kante, Egger-Sauscheck an der Kleinen Zinne; Punta di Frida "Comici"; Kleine Cassin und Preuß-Riss am Preuß-Turm; Nordwestkante am Paternkofel)
  • Pomagagnon-Gruppe (Testa del Bartoldo - Direkte Südwand); Punta Fiames - Dimai und Fiameskante)
  • Fanesgruppe (Spalti Col di Becchei - Oasis und Los Angeles, Tae - Giancarlo Milan)
  • Tofana (Alvera und Aspettando la vetta am 1. Pfeiler, Pilastro und Costantini/Ghedina am 2. Pfeiler, 3. Pfeilerkante, Klassische Südwand, Della Tridentina am Südwestsporn, Ghedina am Castelletto)
  • Cinque Torri (gesamt ca. 20 Routen)
  • Fánisgruppe (Alvera und Ada am Col dei Bos; Alpini und Via en coulisse an der Pyramide des Col dei Bos; Südkante an der Punta Alpini; Südostwand, Westwand und Südwestkante am Großen Falzaregoturm, Nordwestkante, Westwand und 4 Routen an der Südseite des Kleinen Falzaregoturmes; 6 Routen der Südwand und 6 Routen an der Westwand des Piccolo Lagazuio, Lagazuoiturm Südsporn, Hexenstein Südkante, Lagazuoi-Süd "Menardi/Ghedina"; Lagazuoi-Nord "Via del Drago" und "Consiglio", Mittlere Fanisspitze "Consiglio/Barbier", Cima Scotoni "Lacedelli", Cima del Lago, Col Boccia)
  • Conturines-Gruppe, Bandiarac (Paraei dl'Table; Van da Bisces)
  • Settsas - Torre Margherita Ost- und Südwands
  • Nuvolau-Gruppe (Coston d'Avera "SW-Kamin"; Punta Dallago, 3 Routen an der Croda-Negra, 2 Führen am Averau, Torre Anna und Torre Luisa, Gusela)
  • Lastoni di Formin (Torrione Marcella "Paolo Amadeo"; Gran Diedro "Priolo"; "Bolognesi"; Südwestpfeiler; Ponta Lastoi - Südpfeiler und Schwarze Verschneidung, "Irene-Sporn"; "Schwarze Platte";
  • Croda da Lago (Cason di Formin "Dallago", "Menardi/Alvera" und "Cecilia"; Croda da Lago "Sinigaglia", Campanile Innerkofler Ostwand, Campanile Federa Ostkante, Becco di Mezzodi "Haupt/Lömpel"

 

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